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Mühlen


Unsere Mühlen


Stumme Zeu­gen ein­er bewegten Ver­gan­gen­heit

In getrei­dere­ichen Gegen­den mit guten Acker­bö­den waren Mühlen schon immer eine Notwendigkeit. Und wo wären sie bess­er aufge­hoben als an der wasser­re­ichen Zusam.
Die meis­ten Mühlen an der Zusam kön­nen ein ehrwürdi­ges Alter aufweisen. Denn man kann sich­er annehmen, dass  schon die ersten Siedler mit plan­mäßigem Acker­bau begonnen hat­ten und sich zur Mehlbere­itung der Wasser­mühlen bedi­en­ten.
In unser­er Gemeinde blick­en wir stolz auf drei Mühlen, die immer noch in Betrieb sind.
Der vor eini­gen Jahren auf unserem Dorf­platz errichtete Brun­nen, erin­nert mit einem Mühlrad an die lange Müller­tra­di­tion in unser­er Gemeinde.

 

Die Hausen­müh­le

 

 

 

 

 

 

 

 

Die erste schriftliche Über­liefer­ung über die Hausen­müh­le stammt aus dem Jahr 1272. Der Geschichts­forsch­er Hafn­er kommt allerd­ings zu der Überzeu­gung, dass die Müh­le schon annäh­ernd 1000 Jahre an ihrem Platz ste­ht.
Im Jahr 1670 baute der dama­lige Besitzer auch noch eine Säg­müh­le.
Die Hausen­müh­le befind­et sich heute im Besitz der Fam­i­lie Bran­dl, was deren Urgroß­mut­ter zu ver­danken ist. Der Urgroß­vater, Andreas Bran­dl war bis 1884 Wirt in Rischgau, zugle­ich war er Baumeis­ter von Beruf. Er erbaute 1881 bis 1883 die Kirche in Heg­nen­bach.
Nach seinem Tod um 1884 verkaufte die Witwe von Andreas Bran­dl die Wirtschaft in Rischgau und erwarb  mit ihren 3 Söh­nen die Hausen­müh­le.
Seit­dem ist die Müh­le im Besitz der Fam­i­lie Bran­dl. Die Hausen­müh­le erfuhr durch den Säge­be­trieb eine wirtschaftliche Blüte, welche den Namen Bran­dl weit über die Land­kreis­gren­ze hin­aus bekan­nt machte.
Um 1958 wurde aus wirtschaftlichen Grün­den die Kun­den- und Han­delsmüh­le still­gelegt. 1964 fol­gte die Auf­gabe der dazu gehören­den Land­wirtschaft.
Das Wehr an der Zusam wurde 1959 neu errichtet. Ein durch die Fam­i­lie Bran­dl erbauter Zusamkanal, erbrachte über Schaufel­räder und Trans­mis­sio­nen die notwendi­ge Drehbe­we­gung zum Betreiben der Säge­gat­ter. Später wurde die Kraftan­lage für eine Stromein­speisung umgerüstet.
Durch die Mod­ernisierung des Sägew­erkes in den ver­gan­genen Jahrzehn­ten kon­nte ein sicheres Fun­da­ment für die Zukun­ft dieses ehrwürdi­gen Betriebes geschaf­fen wer­den.
Im Jahre 2006-07 wurde das Wohnge­bäude von Grund auf saniert und erstrahlt heute in neuem Glanz.

 

 

 

 

 

 

 

 


Die Schrankbaum­müh­le

 

 

 

 

 

 

 

Seit 1433 ist diese Müh­le vielfach bestätigt. Sie gehörte zur Pfar­rei Vil­len­bach und trägt den sel­te­nen Namen „Schrankbaum“. Schrankbaum dürfte wohl so viel bedeuten, wie „Ein­friedung ein­er mit­te­lal­ter­lichen Müh­le“.
Als erster nach­weis­bar­er Besitzer tritt  Math­e­is Vis­ch­er 1550–1574 auf. Sein Nach­fol­ger war Math­e­is Stegmiller  1574–1598. Die Erb­müh­le wurde von dessen Sohn  Hans Stegmiller bis 1622 weit­er geführt. Als dieser ohne Nachkom­men ver­starb war die Müh­le bis 1626 im Besitz der Gemeinde Vil­len­bach. Die Witwe ver­heiratete sich 1626 mit einem gewis­sen  Leon­hard Abele aus Frauen­stet­ten.
Der Schwe­denkrieg traf auch die Schrankbaum­müh­le schw­er. „1636 ist die Müh­le zu Schrankbaum  ganz abge­brochen und das Wass­er ver­dor­ben. Selb­st 1647 ste­ht die Müh­le noch öde“. Wie der Chro­nist weit­er berichtete, ver­fiel sie Stück für Stück.
1657 kauft die Gemeinde Vil­len­bach wiederum die Müh­le. 1663 erwirbt sie, für nur 2 Jahre ein gewiss­er Leon­hard Ender­le.
1665 kauft der Wiesen­müller Georg Hin­der­may­er die Müh­le, dieser richtete die Müh­le wieder zu einem ordentlichen Betrieb, mit neuem Mahlw­erk und Land­wirtschaft, her. Nach 38 Jahren über­nahm 1703, der Sohn Johann Georg Hin­der­may­er das väter­liche Gut. Aus der Chronik wis­sen wir, dass die Land­wirte aus Vil­len­bach, Wen­gen, Ried­send und Son­theim in der Schrankbaum­müh­le und der Wies­müh­le mahlen ließen.
Nach dem Schwe­denkrieg wurde die Müh­le nicht allzu gut gebaut, denn schon bald war sie samt Haus ruinös gewor­den. Die Besitzer von 1736 an ver­sucht­en durch reiche Hochzeit­en ihre Müh­le über Wass­er zu hal­ten. Aber auch Hagelschauer, Mis­sern­ten und Über­schwem­mungen in den umliegen­den Dör­fern im Zusam­tal macht­en den Müllern große Sor­gen.
1799 war Xaver Reit­mayr in Besitz der Schrankbaum­müh­le. 1850 erhielt Josef Schus­ter von der Ehekirch­müh­le die Müh­le. Die nach­fol­gen­den Jahre sind spär­lich beschrieben.
In ein­er Notari­at­surkunde von 1907 taucht über­raschend die Fam­i­lie Bran­dl als Teilbe­sitzer auf.
Die Witwe Rosi­na May­er­shofer kaufte 1907 von Nathan Lemm­le aus Fis­chach die Schrankbaum­müh­le. Die May­er­shofers gaben dafür ihr bish­eriges Anwe­sen in Vil­len­bach, Rischgauer Str. 1, auf. Seit­dem ist die Schrankbaum­müh­le im Besitz der Fam­i­lie May­er­shofer.
 
Um die Müh­le zu einem mod­er­nen Betrieb zu entwick­eln war es immer wieder notwendig, tech­nis­che und struk­turelle Verän­derun­gen vor zu nehmen.
1955 wurde die herkömm­liche Rückschüttmüh­le durch eine vol­lau­toma­tis­che Müh­le erset­zt. Bis 1974 wur­den 4 Lager­si­los erbaut. Die hölz­erne Wehran­lage zur Wasser­stan­dreg­ulierung der Zusam wurde in den Jahren 1979–1981 neu gebaut.
Seit ca. 100 Jahren ist die Fam­i­lie May­er­shofer schon Besitzer eines Wasserkraftwerkes.
Das alte „Klap­per­rad“ wurde 1962 gegen eine mod­erne Kaplan-Tur­bine getauscht und 1994 das Wasserkraftwerk gen­er­al­saniert.
Heute pro­duziert das Wasserkraftwerk bei einem Höhe­nun­ter­schied von 1,50 m durch Aus­nutzung des Gefälles eine jährliche Leis­tung von ca. 200.000 kWh.
Bis zum Jahr 2006 bewirtschaftete Michael May­er­shofer mit sein­er Fam­i­lie, sehr erfol­gre­ich die Müh­le samt Land­wirtschaft. Der väter­liche Betrieb wird heute von Sohn Man­fred May­er­shofer weit­er bewirtschaftet und mod­ernisiert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Wiesen­müh­le oder auch Wies­müh­le

 

 

 

 

 

 

 

 

Wan­dern wir an der Zusam ent­lang, von Vil­len­bach aus in Rich­tung Son­theim, tre­f­fen wir die dritte Müh­le unser­er Gemeinde, welche den Namen „Wiesen­müh­le“ trägt.
Man fragt sich, ob der Name „Wiesen­müh­le“ aus der Lage der Müh­le stammt. Jedoch sind auch die anderen Mühlen an der Zusam von Wiesen umgeben, was darauf schließen lässt, dass es den Ort „Wiesen“ beze­ich­net.
Bis zum Jahre 1720 gehört neben der Müh­le auch ein Maier­hof zu Wiesen. 1667 ist auch ein Jäger zu Wiesen bezeugt, eben­so besitzt 1670 ein Fis­ch­er zu Wüssen das Fis­chwass­er von der Müh­le zu Wiesen bis zur Müh­le zum Schranken­baum.
Schon 1399 ist der Wiesen­müller beurkun­det. Der erste Name, Ulrich Buz (Müller zu Wiesen), wird 1598 erwäh­nt. 1602 erwarb das Domkapi­tel Augs­burg diese Müh­le. Von 1602–1608 war Michael Hin­der­may­er auf der Müh­le, dessen Sohn Georg Hin­der­may­er über­nahm 1631 die Müh­le, Haus, Stadel, Viehhaus, Back­ofen, Hofre­it­en und Garten.
Als Besitzer wer­den noch ein Hans Wirt und später noch Mar­tin Rei­ther erwäh­nt. 1720 kaufte wieder ein gewiss­er Leon­hard Hin­der­may­er, gebür­tig vom Schrankbaum, die Müh­le und den Bauern­hof. 1776 heiratete ein Johann Michael Schus­ter eine Hin­der­may­er Tochter. Bis 1907 blieb das Hofgut in den Hän­den der Fam­i­lie Schus­ter. Damals kaufte Johann Feil, von der Rog­gden­er Müh­le, die Wiesen­müh­le mit 80 Tag­w­erk Grund.
Nach dem 2. Weltkrieg über­nahm Thekla Wurm, geb. Feil, die Hof­s­tatt. 1981 über­gab Frau Wurm ihrem Sohn Udo, dieser ver­starb jedoch schon 1992.
Der Müh­len­be­trieb wurde Anfang der 80er Jahre aufgegeben, die Land­wirtschaft ca. 1985. Das Sägew­erk wurde bis 1981 von einem altehrwürdi­gen Wasser­rad betrieben.
Heute wird die Wasserkraft inten­siv durch eine Tur­bine­nan­lage genutzt. So ist auch hier ein mod­ernes Wasserkraftwerk ent­standen.  

 

 

 

 

 

 

 

 

Das alte Müh­len­rad

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Wehran­lage